Dienstag, 28. August 2012

Tussen, Tunten, Treppenwitze

... könnte man Deutschlands, nein: Europas Situation 2012 zusammenfassen. Da steht ein Kontinent durch die jahrzehntelangen Malversationen eines sozialistischen Versorgungs- und Bemutterungsstaates längst nicht mehr am Rande eines Bankrotts, sondern mittendrinnen, da zeigen die weltpolitischen Signale hohe und höchste Alarmstufen, denn was derzeit in Syrien abläuft (oder auch zwischen Israel und dem Iran) ist allemal angetan, die sinistren Prophezeiungen der Mayas über das Jahr 2012 als möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich, anzusehen, da zerbröseln die Währungen, etablieren sich totalitäre Parallelgesellschaften — und Europas Regierungen üben sich in sinnbefreiten Alibiaktionen.

Man alteriert sich künstlich über ein harsches Gerichtsurteil gegen irgendeinen Mösenkrawall (nichts anderes heißt auf Deutsch diese obskure »Punkgruppe«), die sich bemüßigt fühlten, im Altarraum einer Kathedrale Religion als Scheiße zu bezeichnen. Diese Ansicht bleibe ihnen — privat — natürlich völlig unbenommen: an dem Platz, an dem sie diese äußerten, hingegen sind sie provokantes Rowdytum, und hätten sie mit den Worten »Merkel ist Scheiße!« eine Kabinettssitzung der deutschen Bundesregierung gestürmt, wären sie wohl auch nicht bloß von höflichen Saaldienern zu den Toiletten komplimentiert worden, sondern säßen längst hinter Gittern.

Das EU-Politbüro, jenes Sammelsurium abgehalfterter Pausenclowns, die sogar den einzelnen Mitgliedsstaaten wegen ihrer eklatanten Unfähigkeit über die Hutschnur gingen und daher nach Brüssel in die Endlagerstätte für gefährlichen, unverwertbaren Politiker-Restmüll entsorgt wurden, stürzt sich mit Akribie auf die wirklich wichtigen Themen unserer Zeit: die »mißbräuchlichen« Glühbirnenkäufe, die es abzustellen gilt, oder die legistische Schwulenbetüdelung, ohne die kein Kandidatenland künftighin die Schwellen der Europäischen Insolvenzunion überschreiten darf — um bloß zwei aktuelle »Kernthemen« unserer Eurokraten herauszugreifen..

In Deutschland darf ein ebenso schwuler wie inkompetenter Außenminister*) mit seinem eingetragenen Reitpartner um die Welt touren und verkünden, daß es bei der Qualität internationaler Beziehungen nicht um nationale, sondern um sexualpolitische Interessen geht. Am warmen Wesen soll die Welt genesen, sozusagen, und, sosehr sonst im allseits blühenden Klimawahnsinn jede Erwärmung perhorresziert wird, hier wird sie gefordert ...

In ebendiesem Deutschland wollen irgendwelche Tussen aus Merkels Mädelschaften à la Zensursula quotenkonforme DAX-Konzernspitzen erzwingen (offenbar, damit die Wirtschaft nicht besser arbeitet als unsere Regierungen, die seit Jahren mit inkompetenten Quotenfrauen**) zugemüllt wurden und dementsprechend »performen«, wie das neudeutsch heißt). In Österreich erregt sich das Gutmenschentum über einen austro-kanadischen Selfmade-Milliardär, der sich von einer übers Bett in die Nachrichtenredaktion des ORF geturnten Moderatorin nicht blöd niederfaseln lassen wollte, sondern in deutlichen Sätzen seine Meinung über Österreichs Politik und Medien ausdrückte (zurückhaltender übrigens, als es auf LePenseurs Blog zu geschehen pflegt).

Die GrünInnen-ChefIn Eva Glawischnig hat deswegen, wie die »Wiener Zeitung« eilfertig zu berichten weiß, genug von »Machoallüren« — doch auf die Idee, daß der Wähler bald genug von grünen Feminazi-Allüren haben könnte, kommt sie nicht. Angst essen offenbar nicht bloß Seele auf, sondern auch das Hirn unserer alteingesessenen Politruks, denen durch den politischen Parforceritt Frank Stronachs der fette (d.h. im Falle Glawischnigs eher knochige) Arsch auf Grundeis zu gehen beginnt. Weil zum ersten Mal seit Jahren einer auftaucht, der den Parteienfilz, das Berufspolitikertum und die halbstaatlichen Organisationen (Kammern, Sozialversicherungen, Gewerkschaften etc.) als das bezeichnet, was sie sind: ein schwerkrimineller Selbstbedienungsladen von Bonzen für Bonzen.

Diese ganze Bagage — pardon, wie kommen unschuldige Gepäckstücke des französischen Sprachgebietes eigentlich dazu, als Bezeichnung für Berufspolitiker herhalten zu müssen?! — ich korrigiere also: dieses ganze Geschmeiß gehört längst durch Wahlen in den Orkus der Geschichte geschwemmt, nicht ohne ihnen den verdienten Prozeß zu machen ... nein, keinen kurzen, wie mancher Leser jetzt befürchten mag! Sondern einen richtigen Betrugs-, Amtsmißbrauchs- und Schadenersatzprozeß, in dem die heute Verantwortlichen endlich Gelegenheit bekommen, zu ihrer jahre- und jahrzehntelangen Mißwirtschaft Stellung zu beziehen, die uns in eine Situation gebracht hat, gegen die die Trümmerstädte von 1945 fast noch als blühende Landschaften bezeichnet werden konnten. Denn die waren nach wenigen Jahren weggeräumt, wohingegen dort, wo der ESM letztlich detonieren wird (Ei, wo denn? Überraschung: in Deutschland ... na geh, wer hätte das gedacht!), auf Generationen kein Gras mehr wachsen wird, weil es sofortvon den Zinsen dieser Schulden weggefressen wird.

Das ganze verbrecherische System unserer politischen Pyramidenspieler harrt quasi eines »Nürnberger Prozesses«, in dem unsere heutigen Machthaber interessante Fragen über die von ihnen eiskalt geplante Endlösung des Demokratieproblems (ja, ja, Herr Juncker, manchmal wäre Schweigen doch Gold gewesen, statt großspurig aus dem Nähkästchen zu plaudern!), der Endlösung der Privatvermögen (nicht wahr, Herr Schäuble, »gelegentlich bescheißen auch wir« — dafür wollen Sie sich jetzt auch lieber die Zunge abbeißen!) und der Endlösung der freien Information und Meinungsäußerung (na, Frau von der Leyen, die »Zensursula« werden Sie nicht mehr los! Wird wohl nix mit dem Bundeskanzleramt, denn wer will sojemanden — oder müssen wir bereits »jefrauden« sagen? — schon in dieser Position haben ...) zu beantworten eingelanden sind.

Eben ist von einer überaus intelligenten und informierten Frau ein höchst lesenswerter Buch publiziert worden, das dieses bedrohliche Geflecht organisierter Polit-Kriminalität um und unter Merkel in Visier nimmt. Gertrud Höhler wird damit bei der »Patin« nicht gut ankommen. Hoffen wir nur, daß sie's überlebt. Höhler natürlich — denn bei Merkel müssen wir hoffen, daß wir sie überleben ...

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*) Guidomobil & seine Spaßpartei goes international, sozusagen. Und für den Erfolg von sowas hat sich einstmals Möllemann die medialen Siebenmeilenstiefel umgeschnallt (bis man ihn zwang, den Fallschirm abzuschnallen ...)

**) In Österreich ebenso prominent wie unrühmlich vertreten durch eine Claudia Schmied, eine Ex-Banksterin, die als Vorstandsdirektor der ehemaligen Kommunalkredit eine der fatalsten Bankpleiten Österreichs mitzuverantworten hat, und durch die Doris Bures, deren einzige Qualifikation für den Posten eines Infrastrukturministers ihre abgeschlossene Zahnarztassistentenlehre und die Absenz eines männlichen Genitals sein dürfte. Und ihre felsenfeste Loyalität zum (ÖBB-Korruptions-)Kanzler, selbstmurmelnd.

Mittwoch, 1. August 2012

Intermezzo: Was Staatssekretär Waldner erwartet ...

... und was dann tatsächlich geschieht, das sind, wie man in Wien sagt, »zwei Paar Schuh'«.
Harte Kritik am Gerichtsprozess gegen drei Angehörige der russischen Künstlerinnengruppe „Pussy Riot“ äußert nun Außenamts-Staatssekretär Wolfgang Waldner (ÖVP). „Ich erwarte, dass die drei Angeklagten unverzüglich freigelassen werden“, sagte er gegenüber der „Presse“.

Waldner hält das Vorgehen der russischen Behörden gegenüber „Pussy Riot“, die im Februar in einem Punk-Gebet in der Moskauer Erlöser-Kathedrale für den Abtritt Putins gebetet hatten, für „völlig überzogen“. Nachsatz: „Auch wenn ihre Performance provoziert und schockiert“. Waldner vermutet hinter dem Prozess politische Beweggründe, die Künstlerinnen würden bestraft, weil sie es gewagt hätten, Kritik am politischen System Russlands zu üben.
... weiß Die Presse zu berichten. Na, da wird Putin sicher gleich wimmernd einknicken vor dem österreichischen Staatssekretär! So, wie vor ein paar Wochen die Welt gebannt aufmerkte, als Wolfgang Waldner vor ein paar Wochen nach dem Klimahysterikertreffen in Rio gemessen anmerkte:
Es ist offensichtlich, dass wir in den Bereichen Umwelt, Klima und in der nachhaltigen Entwicklung global noch große Herausforderungen zu bewältigen haben. [...] Es war wichtig, dass das internationale Bewusstsein wieder auf die Themen Umwelt und nachhaltige Entwicklung gelenkt wurde. Die tausenden Menschen, die sich hier in Rio versammelten sind alle wichtige Multiplikatoren für die Weiterentwicklung von Prozessen zur nachhaltigen Entwicklung
Worte, wie für die Ewigkeit gemeißelt! Ja, und was täte Europa ohne Waldners ungeheuer treffsichere Warnung:
Europa läuft Gefahr, an Einfluss zu verlieren.
Dieser Weitblick, diese diplomatisch abgefederte, doch klar konturierte Haltung! Oder, wie Churchill es ausdrückte: »Ein wahrer Diplomat ist ein Mann, der zweimal nachdenkt, bevor er nichts sagt.« Nun gut, das meinte Sir Winston vermutlich anders, als es Staatssekretär Waldner umzusetzen versteht ...