Freitag, 1. Dezember 2017

Engelchen und Propheten

von Fragolin

Damals.
Damals kam ein armer, traumatisierter Flüchtling, der sich wahrscheinlich den ganzen Weg von Aleppo bis Wien-Fünfhaus (oder zumindest bis an die Grenze von Radkersburg, wo er dann von Bussen abgeholt und weiter mit der ÖBB transportiert wurde) mitsamt seiner Familie, einer Frau und vier kleinen Kindern, zu Fuß dahingeschleppt hat, zu uns. Er hatte alles verloren, sein Hab und Gut, jeden Cent, seine Papiere und auch die seiner Familie. Er war so arm und traumatisiert, dass wir sofort sein Schutzbegehren erfüllten und ihm jedes Wort glaubten von der Verfolgung an Leib und Leben, von den schrecklichen Fassbomben und den Entbehrungen der armen Kinder. Wer so arm und verfolgt ist, ist doch gar nicht fähig der Lüge und so etwas nur anzunehmen, wäre ein Akt rassistischer Generalverdächtigung und xenophober Hetze.
Seine Familie bekam eine Wohnung und den ortsüblichen Batzen Geld zum Leben.

Später
Und dann lief irgend etwas falsch. War es die permanente, hasserfüllte Diskriminierung der islamophoben Kuffar oder hatte seine Frau einfach nur begriffen, dass das Leben einer Frau in Wien mit dem in Syrien nicht vergleichbar ist und sie hier das Recht hat, ein beklopptes Arschloch einfach mit einem Fußtritt aus ihrem Leben zu befördern – keiner weiß es. Jedenfalls wollte sie sich die Behandlung durch ihren folkloristisch-verhaltenskreativen Pascha wohl nicht mehr bieten lassen und sich, wie es in Europa möglich ist, von ihm trennen. Was dem stolzen Syrer, was nun wirklich niemand ahnen konnte, der fest daran glaubt, dass es keine kulturbedingte Grundeinstellung gibt (was die gleichen Leute nicht daran hindert, diese nicht vorhandene kulturbedingte Grundeinstellung vor Gericht als strafmildernd zu reklamieren), alle Sicherungen rausknallen ließ. Angeblich vor Gewalttätern geflüchtet, entpuppte er sich selbst als einer und messerte herkunftskulturkompatibel seine aufmüpfige und entehrende Legesklavin nieder.

Kurz vor jetzt
Und es geschah in Wien, mitten unter uns, ein Wunder geradezu biblischer Größe. Der in allen Ländern auf dem Weg seiner Flucht so massiv bedrohte und verfolgte, all seines Eigentums und seiner Papiere entledigte angebliche Flüchtende fand nicht nur überraschend seinen Pass wieder, sondern auch die seiner vier Kinder, und leistete sich als Ärmster der Armen von seinem nicht vorhandenen Geld nicht nur ein Taxi zum Flughafen Schwechat sondern auch der ganzen Restfamilie einen Flug in die Türkei. Weil Syrien nicht angeflogen wird. Da muss er schon wieder einen Teil des Weges entbehrungsreich auf dem Lande hinter sich bringen. Der Arme.

Jetzt
Die Frau ist tot.
Die Familie wohl auch. Muss ja so sein.
Denn der Mann flüchtete vor Angst, nur wegen der Wiederherstellung seiner ihm zustehenden Ehre von den Ungläubigen über Gebühr bestraft zu werden genau dahin, wo die Schergen des teuflischen Assad mit Fassbomben nach ihm werfen. Welche Chance sollen sie da haben? Immerhin sind Millionen aus Syrien geflüchtet, sogar Schwarze, die man dort vorher nie gesehen hat, so sehr wurden die diskriminiert und verfolgt.

Es gäbe nur eine alternative Möglichkeit, dass die Kinder noch leben und der Mörder nur auf die Annehmlichkeiten eines verschwenderischen Sozialsystems beknackter Dhimmis, die offensichtlich nicht wissen, wohin mit ihrer ganzen Kohle, verzichtet, ansonsten aber ganz normal und in Frieden weiterlebt:
Nicht nur dieser Typ hat gelogen und sich hier an unserem Sozialsystem bereichert und die linke Lügenindustrie ausgenutzt, sondern auch unsere Medien belügen uns permanent über die wirklichen Zustände in Syrien.
Und das kann ja nicht sein, oder? Alles beides nicht!
Flüchtende sind Engelchen und Medien Propheten der Wahrheit.
Ist so!
Jeder, der was anderes behauptet, ist ein widerlicher rechtsrechter Hetzer und wird an ZARA gemeldet!

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