Samstag, 2. Juli 2016

"Der Knabe hat sich inhaltlich echt nichts geschert, was gut gegangen ist, wurde gemalt, Kommerz pur."

... kanzelt eine gewisse Almuth Spiegler den großen Maler des Symbolismus' in Deutschland, Franz von Stuck, ab. "Kommerz pur", ach so ...

Da sind wir aber dankbar, daß ein Picasso, der mit seiner Serienproduktion von "Kunst"publikums-Verarschung zum Millionär wurde, nicht "Kommerz pur" gehuldigt hat. Oder ein Andy Warhol, oder irgendeiner der vielen anderen "Maler" des 20. Jahrhunderts, die fast allesamt in Ohnmacht gefallen wären, hätten sie einfach einen klassischen Frauenakt (bloß als Nachweis ihrer technischen Fertigkeit) malen müssen. Nämlich nicht nur deshalb, weil sie's nicht wollten, sondern schlicht deshalb, weil sie's (und da nehme ich vielleicht Picasso aus) einfach nicht konnten! Almuth Spiegler ereifert sich weiter:
Frauenversteher war Stuck sicher keiner, „er war ein widerwärtiger Macho mit skandalösen Familienverhältnissen“, spricht Klee Klartext. Den Mann sah der Sohn eines niederbayerischen Dorfmüllers als „Kraftmensch“, das „Weib“ habe vor allem anschmiegsam zu sein. Das üblich misogyne Zeug dieser Zeit halt.
Putzig, einfach putzig! Gnä' Frau, das wird, wenn Österreich unter seinem neuen Führer Kern so weitermacht, wie das Faymännchen vor seiner letzten Wendung, das "übliche misogyne Zeug" auch unserer Zeit sein! Kann mir als Mann eher wurscht sein, Ihnen vielleicht net so ...

Aber beschäftigen wir uns doch lieber mit Franz von Stuck, als seiner wadelbeißenden Kommentatorin. Das "Porträt einer Dame mit Spitzenkragen"


beweist hinlänglich, daß dieser Franz v. Stuck malen konnte 
(im Gegensatz zu oberwähnten "Kunst"produzenten der jüngeren Geschichte). Und warum bezaubernde "Tänzerinnen" Stucks


weniger wert sein sollen, 
als derlei Darstellungen zeitgenössischer französischer Maler, die bis heute als Meisterwerke gelten, erschließt sich mir nicht wirklich. Dazu ist auch die boshafte Notiz:
In Wien war Stuck eine Berühmtheit und ein Ansprechpartner, um im Nachbarland zu reüssieren, wie ein aus heutiger Sicht skurril wirkender Brief Egon Schieles zeigt, der Stuck 1908 um Hilfe gebeten hat, bei der Frühlingsausstellung der Münchner Secession angenommen zu werden: „Ein Wort von Ihrem göttlichen Wesen genügt und meine Erstlinge werden angenommen. [. . .] Ein Schreiben von Ihnen Hochverehrter wäre eine Reliquie.“ Heute ist Schieles Schreiben die Reliquie. Damals hatte sein Geschleime trotzdem keinen Erfolg, er stellte erst fünf Jahre später in der Münchner Secession aus.
nicht hilfreich. Denn sie sagt nichts über den Charakter des "Angeschleimten",
 dafür viel über den des "Schleimenden" aus. Dessen Schreiben Frau Almuth Spiegler als "Reliquie" verehrt sehen will. Nochmals: sorry, gnä' Frau. Der seit einigen Jahrzehnten hochgejubelte Schiele mag dem Sadomaso-Zeitgeist der Schwulenszene und geschmäcklerischer Kunstgewerbler entgegenkommen. doch vor die Wahl bestellt, mir die obigen "Tänzerinnen" oder irgendeine ausgemergelte Pädosex-Studie Schieles ins Wohnzimmer zu hängen, fällt wenigstens mir die Wahl nicht schwer. Ihnen auch nicht, Gnä' Frau - nur andersrum?

Nun, Ihr Problem, nicht meines. Bisweilen sagt ja ein Bild mehr als tausend Worte ..




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