Donnerstag, 16. Januar 2014

»Der gefräßige Steuerstaat und das verlorene Jahrzehnt«

... betitelte »Presse«-Wirtschaftsredakteur Josef Urschitz vor ein paar Tagen einen Artikel, in dem er gleich eingangs die Frage stellt:
Ist den Steuerbürgern eigentlich klar, dass ihnen der Staat alle realen Einkommenszuwächse der vergangenen 14 Jahre weggefressen hat?
(Hier weiterlesen)
Die Frage ist unschwer beantwortbar: nein, es ist ihnen nicht klar! Sie keppeln zwar darüber, daß ihnen netto so wenig überbleibt, aber was ihnen von Bund (Lohnsteuer) und Krankenkassa (ASVG-Dienstnehmeranteil) so abgezogen wird, ist für die meisten ein Buch mit sieben Siegeln. Und erst das alles, was der Dienstgeber noch on top draufzahlen muß, nämlich den ASVG-Dienstgeberanteil (ca 22% des Bruttolohnes), die Mitarbeiter-Vorsorge (ca. 1,5%) und Lohnnebenkosten (vom Brutto jeweils 4,5% DB, 3% Kommunalsteuer und 0,4% DZ), macht also insgesamt fast ein Drittel des Bruttolohnes an Nebenkosten, die der Dienstnehmer nie als Kostenfaktor realisiert, weil er sie einfach nicht sieht!

Die einzige Möglichkeit, den wirtschaftlich unterbelichteten Otto bzw. Ottilie Normalverbrauchern den schamlosen Zugriff deutlich zu machen, wäre, wenn die Unternehmer ihre realen Lohnkosten pro Dienstnehmer an diesen »brutto für netto« auszahlen könnten, und die einzelnen Dienstnehmer dann die Steuern und Beiträge selbst monatlich einzuzahlen hätten. Dann würden den Leuten freilich die Augen übergehen, was ihnen da so alles vom Konto abgebucht wird!

Doch unsere Politruks wissen genau, daß eine solche Änderung möglicherweise Stricke rar werden ließe. Da sie aber alle lieber einst in der komfortablen Politikerpension mit der Seele (was immer sie dafür halten) baumeln, als an der nächsten Laterne, werden sie so eine Änderung nicht Gesetz werden lassen. So einfach ist das.

2 Kommentare:

quer hat gesagt…

Deshalb ist die CH noch ein halbwegs freies Land:
Dort wird tatsächlich den Leuten der Lohn brutto für netto ausgezahlt; mit Ausnahme des Pflichtrentenanteils.
Ansonsten ist jeder für seine Steuerentrichtung selbst verantwortlich.
Mehr noch: Er/sie muß/darf sogar noch über die Höhe der jeweiligen Steuern abstimmen(!).
Unglaublich das....

Resignierter hat gesagt…

Lohnnebenkosten, DienstGEBERanteil - wie oft wurde ich belehrt: "Das zahlst ja nicht du, das zahlt ja die Firma!"

Da war ich stets das Dummerl, das nichts versteht. Und manche wurden richtig böse, wenn ich uneinsichtig und unbelehrbar blieb.

So sieht die wahlberechtigte demokratische Mehrheit aus...