Samstag, 2. November 2013

»Leitl soll nicht Außenminister werden«

... meint »Der Standard«-Journalist Eric Frey in einem so betitelten Artikel seines Blogs. Diesem Statement ist völlig zuzustimmen — nur dem Rest des Artikels nicht. Wenn Frey diesem flachköpfigen Apparatschik aus der Wirtschaftskammer mit Formulierungen à la:
Ich schätze Leitl als obersten Lobbyist für Wirtschaftsinteressen und klugen Vordenker in ökonomischen Fragen. Wenn er lernt, seine Zunge etwas im Zaum zu halten (Stichwort „abgesandelt"), dann wäre er sicherlich ein guter Wirtschaftsminister, dynamischer als Reinhold Mitterlehner, und wohl auch ein geeigneter Finanzminister.
... dann frage ich mich: welchen Leitl kennt dieser Frey — denn der Leitl, den wir alle kennen, wäre mindestens ebenso eine Fehlbesetzung als Wirtschafts- wie als Finanzminister! Außer dümmlich zu grinsen, während er seine immer gleich gestanzten Politruk-Phrasen ins Auditorium streut, beherrscht er nur (das dafür sehr gut!) die Kunst des Intrigierens und der Kungelei.


Ansonsten ist dieser Mann für alle Funktionen (auch für die eines Präsidenten der Bundeswirtschaftskammer, die er derzeit bekleidet) eine eklatante Fehlbesetzung und der überzeugende Beweis des alten Satzes, daß der Dreck immer obenauf schwimmt. Offenbar ist das aber eine Eigenschaft, die unsere Journaille nicht zu stören scheint (ach, warum bloß nur ...?). Wenn Frey seinen Artikel mit den suggestiv insinuierenden Worten beschließt:
Was für Leitl spricht: Er ist ein starker Befürworter des Freihandels, auch der transatlantischen Freihandelszone (TTIP); doch dies fällt in den Aufgabenbereich des Wirtschaftsministers.

Und ist ein deklarierter Pro-Europäer. Aber das sollte eigentlich in der nächsten Regierung eine Selbstverständlichkeit sein.
... Rosen streut, dann fragt man sich berechtigterweise: in welcher Parallelwelt leben eigentlich unsere Journalisten? Der angebliche »Freihandel« der TTIP ist nämlich in Wahrheit ein Konstrukt, mit dem sich v.a. regierungsnahe Großkonzerne Vorteile und ungehinderten Zugriff auf noch mehr Staatsaufträge und Subventionen verschaffen wollen, wobei die lästige »Schmutzkonkurrenz« der Mittelbetriebe (die nicht mit der Politik verhabert sind) durch administrative Hemmnisse und Korruption (»Lobbying« nennt sich das vornehm in den Couloirs von Brüssel) ausgeschaltet werden kann. Wir erleben täglich eine real existierende Eurokratie, die sich überhaupt nicht darum pfeift, was die Bevölkerung dieses Kontinents will und braucht, sondern nur ihren hirnamputierten Regulierungswahnwitz Stück um Stück durchsetzt, und jeden Widerstand brüokratisch niederbügelt — und da soll »deklarierter Pro-Europäer« eine Selbstverständlichkeit sein, ein Ministeramt zu bekleiden!? Es ist es leider! Anstatt daß das zwölftreichste Land der Welt diesen durchgeknallten Sesselfurzern in Brüssel zu verstehen gibt, daß sie sich ihre größenwahnsinnige Gleichschalterei und Bevormundung, bitteschön, rektal applizieren mögen, geht die österreichische Satrapen-Regierung in Devotionsbücke vor irgendwelchen ebenso korrupten wie unfähigen Vollkoffern, weil sie sich bis übers Kreuz anscheißt, daß Brüssel den Zeigefinger mahnend erhebt, wie damals, in der schrecklichen Zeit der »Sanktionen« gegen die schwarz-blaue Regierung in Wien...

Freilich: solange der mediale Meinungsklüngel genau diese Politik des vorauseilenden Gehorsams gegenüber feuchten Omnipotenz-Träumen aus Brüssel propagiert, wird eine Änderung der Haltung kaum möglich sein. Es ist eben leider so, daß sich die einzelnen Teile unseres Machtkartells perfekt gegenseitig stützen. Als nach Napoleons Sturz seine früheren Günstlinge bei den heimkehrenden Bourbonen antichambrierten, sah man u.a. den gebrechlichen Fürsten Talleyrand, im Vorzimmer wartend, am Arm des ehemaligen Polizeiministers Fouché umhergehen, was einen Anwesenden zum Bonmot veranlaßte: »Hier sehen Sie das Laster, auf das Verbrechen gestützt!«

Genau dieses Verhältnis herrscht auch zwischen den Staatsverbrechern unserer Politik und den infamen Demagogen unserer Systemmedien. Das noch ergänzt um den »Lobbyismus« unserer staatsnahen Konzerne — und fertig ist die Formel zur Versklavung und Ausplünderung der EUntertanen ...

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