Sonntag, 24. November 2013

Arier kennen wir. Proletarier kennen wir. Aber was für eine Rasse sind »Frutarier« ...?

Na, Gott sei dank gibt es »Die Presse«, die uns selbst über die wichtigsten Zweifelsfragen im menschlichen Leben kompetent zu informieren weiß:
Steve Jobs war einer von ihnen. Der Apple-Gründer hat sich laut eigenen Angaben in den 1970er-Jahren ausschließlich von Obst ernährt. Der Name seiner Firma sowie das Apple-Logo sollen auch vom Frutarismus inspiriert worden sein. Allein, ob das stimmt oder nur Legende ist, ist nicht ganz klar. Ebenso unklar ist, wie viele Menschen es überhaupt auf der Welt gibt, die diese Art der Ernährung auserkoren haben. Und ob es sie überhaupt gibt...

Für Frutarier haben Pflanzen dieselbe Daseinsberechtigung wie Menschen oder Tiere. Gegessen werden dürfen demnach nur jene Sorten Obst, bei denen nach der Ernte die Pflanze weiterlebt, also beispielsweise Äpfel, Orangen, Zitronen, Mangos, Limetten, Kiwi, Avokado, Melonen, Papaya, Bananen, Beeren, aber auch einige wenige Gemüsesorten wie Gurken, Paprika und Tomaten.

Der Verzehr von Wurzelgemüse (etwa Karotten oder Kartoffeln) ist verboten, da mit dem Ausreißen der Wurzel die Stammpflanze geschädigt wird. Tierische Produkte oder gar Fleisch sind sowieso tabu, genau wie der Verzehr von Brot, Pasta und Reis. Zusätzlich ernähren sich Anhänger des Frutarismus noch von Samen und Nüssen. Aber es geht noch strenger: Eine besonders außergewöhnliche Form der Frutarier ernährt sich ausschließlich von Fallobst – von Früchten, die schon vom Baum gefallen sind.
Wäre heute nicht (bei Protestantens) Totensonntag — bei den Katholen feiert man (zwar besser gelaunt, doch auch keineswegs zu Späßchen aufgelegt!) das »Christ-Königs-Fest«, bzw. in der Tradi-Abteilung den »24. Sonntag nach Pfingsten« (nach seinem Evangelium auch „Sonntag des Weltgerichts“ genannt« — also: wären da nicht lauter eher ernsthafte Tagesanlässe, so würde ich auf einen Faschingsbeitrag tippen. Weit gefehlt — die Frutarier meinen das ernst!

Hofrat Friedrich von Schiller mit seinen faulen Äpfeln in der Schreibtischlade war mir immer etwas suspekt — denn wessen Inspiration sich an Verfaulendem entzündet, muß irgendwie eine Schraube locker haben, denke ich ... aber bitte: soll mir doch egal sein, wie er zu seinen nur allzu geläufig zitierbaren Sentenzen kam (der große Wiener Literaturkritiker Hans Weigel schrieb einmal: »Goethe wäre auch heute noch Goethe. Schiller wäre Werbtexter geworden!«). Und jetzt gibt's tatsächlich irgendwelche Narren, die nur Obst oder gar nur Fallobst essen? Möbel nur aus Windbruch zimmern lassen wollen? Einfach krank.
Wie sich eine frutarische Ernährung niederschlagen kann, musste zuletzt Hollywood-Schauspieler Ashton Kutcher miterleben. Für seine Rolle im Film „jOBS“, in dem er Apple-Gründer Steve Jobs spielt, stieg er für einige Zeit auf eine frutarische Diät um. „Zwei Tage vor dem ersten Drehtag musste ich ins Krankenhaus“, sagte Kutcher gegenüber „USA Today“. „Ich krümmte mich vor Schmerzen. Meine Bauchspeicheldrüse war vollkommen aus dem Gleichgewicht. Es war wirklich erschreckend.“ Zumal Steve Jobs selbst 2011 an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstarb.
Ansgesichts solcher Fakten sollte eigentlich klar sein, daß es zwar jedem Menschen überlassen bleiben möge, wie er sich umbringt (die einen durch Stelzen-Völlerei, die nächsten durch Alk & Co., und andere eben durch obstinates Obstessen), daß solche Verhaltensweisen aber jedenfalls als das zu bezeichnen sind, was sie sind: als Unsinn. Doch weit gefehlt in unserer Zeit, die jeder Verurteilung (außer, selbstmurmeld, die des »Rechtsextremismus« und »Rechtspopulismus«) peinlichst aus dem Weg geht! Da werden verzogene Fratzen zu »verhaltensoriginellen Kindern« behübscht, da wird kriminellen Scheinasylanten taxfrei eine »ethische Desorientierung infolge fluchtbedingter Traumatisierung« attestiert, und da meint ganz selbstverständlich auch eine »Ernährungswissenschaftlerin« namens Mag.a*) Kornelia Hammerl begütigend:
... dass alternative Ernährungsformen durchaus auch positive Aspekte haben – da „klassische Ernährungsfehler“ vermieden werden. Beispielsweise werden mehr Obst und Gemüse und weniger tierisches Fett, ja weniger Fett im Allgemeinen verzehrt. „Und in der heutigen Zeit sollte sich jeder Gedanken über die aufgebrachten Ressourcen machen, die nötig sind, unsere Lebensmittel herzustellen.“
Frau Hammerl sollte sich lieber einmal Gedanken darüber machen, wer die Ressourcen aufbringt, die nötig sind, um sie und ihre erkennbar entbehrlichen Statements zu finanzieren. Als Steuerzahler kommt man sich angesichts solcher Studienergebnisse nämlich etwas verarscht vor ...

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*) das "a" muß einfach sein! Denn ohne "a" dahinter würde man beim Namen »Kornelia« doch sofort einen Mann vermuten ...

5 Kommentare:

Arminius hat gesagt…

So viel Bier kann ich gar nicht trinken, um Frutarier zu werden.

Rülps.

Anonym hat gesagt…

"Zumal Steve Jobs selbst 2011 an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstarb."

Hätte er auf Lichtnahrung umgestellt, könnte er vielleicht noch leben!

"Eine besonders außergewöhnliche Form der Frutarier ernährt sich ausschließlich von Fallobst – von Früchten, die schon vom Baum gefallen sind."

Darf man vorher schütteln?

Doch vom moralischen Standpunkt ist auch diese Entnahme nicht unbedenklich!. Schließlich fehlt dieses Fallobst möglicherweise wilden Tieren, die es zum Überleben eines strengen Winters dringend brauchten und deshalb verhungern müssen!
Da kann man diese Tiere ja auch gleich töten ...
Krzws.

FingO hat gesagt…

Gibt es da nicht diese Gruppe um durianraider, die mit "30 Bananen pro Tag" werben? Ein ganz finsterer Verein, der Leute, die darüber klagen, daß ihnen durch die Diät Zähne brüchig werden, im Internet diffamieren. Als ich über die stolperte, war ich dann doch erstaunt, dachte ich doch auch, Frutarier wären eine Legende.

Antiphonso hat gesagt…

Selbst Halbgescheiten noch nicht ganz Staatsfernsehen-Verdummten sollte auffallen, dass viele der Veganer, Fruktarier, etc. in relativ geringem Lebensalter (zwischen 50 und 60) an irgendeinem Drüsenkrebs erkranken bzw. sterben. Die erste Frau von Paul McCartney fällt mir spontan ein, es gibt noch mehr Fälle.

Das ist auch ohne große medizinische Kenntnisse einfach herzuleiten: Wer sich (absichtlich!) mangelernährt, schwächt sein Immunsystem und fördert die Manifestation asozialer Zellen, vulgo Krebszellen. Das kann man aus rein privater Entscheidung heraus natürlich machen, allerdings geht mir das penetrante Sendungsbewusstsein dieser TypInnen auf den Geist, die sich allen Ernstes für bessere Menschen halten.

Richtig eklig wird es, wenn solche Figuren in Entscheidungspositionen sitzen und ev. noch Gesetze beschließen können. Indirekt äußert sich dies schon durch künstlich erhöhte Lebensmittelpreise. Langfristig läuft das auf ein gesetzliches Fleischverbot hinaus. Die ideologische Vorarbeit leisten die Staatsmedien schon mal durch das Aufbauschen und Erfinden irgendwelcher Lebensmittel"skandale". Nach Ehec hätte konsequenterweise der ganze Bio-Müll verboten werden müssen, aber dieser echte Skandal verschwand damals doch recht rasch aus den Schlagzeilen.

Anonym hat gesagt…

Kreuzweis
fand zum Thema noch einen hervorragenden Artikel, ein "must-Read" sozusagen und eine vorweihnachtliche Gabe:

http://euleev.de/images/andere_Redaktionen/Effilee_Winter_2013.pdf