Montag, 31. Dezember 2012

Rückblick? Ausblick? Durchblick!

Eben lasse ich mich vor der Tastatur nieder, um meinen mittlerweile bereits altgewohnten Jahresrückblick zur Kenntnis meiner gewogenen Leser zu bringen, da fällt mein Blick nach kurzem Klick auf das bekannte Online-Nachrichtenmedium PPQ, näherhin auf die »Neujahrsansprache des Großkhans«, und ich beschließe, von meinem Unterfangen Abstand zu nehmen. Gewisse Dinge kann man eben nicht toppen, und wer, wenn nicht der/die GroßkhanIn hätte solch einen Durchblick, der Rückblick und Ausblick in Harmonie vereinte und dialektisch in sich aufhöbe. Oder so.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich wünsche Ihnen und Ihren Familien für das neue Jahr 1223 Gesundheit und Zufriedenheit.

Bereits zum 16. Mal darf ich Ihnen diesen Wunsch an einem Silvesterabend übermitteln. Doch heute ist für mich kein Silvesterabend wie jeder andere. Denn der heutige Abend weckt bei mir unmittelbare Erinnerungen, und zwar an Silvester vor genau 20 Jahren. Das habe ich gemeinsam mit meiner Familie in Transoxanien gefeiert.

Denn wenige Wochen zuvor hatten wir die Tataren im Osten besiegt. Ohne diesen Sieg hätten meine Frau und ich den 31. Dezember 1202 niemals gemeinsam in Buchara mit meinen Kriegern und Freunden verbringen können. Ohne den Sieg wäre mein Leben wie das aller Mongolen völlig anders verlaufen.

Mein erstes Silvester als Herrscher über ein Weltreich nach 40 Jahren meines Lebens in unserem kleinen Heimatland - es war einmalig. Es war wunderbar. Schon wenige Monate später rächten wir uns an den Tataren im Osten für den Tod meines Vaters, wir schlugen die Keraiten und vernichteten die Naimanen. Dann war unser Land in Freiheit wieder vereint. Daran denke ich heute Abend.

Es ist wahr: Noch haben wir nicht alle Herausforderungen der Zeit bewältigt. Aber wahr ist auch: Es war die Kraft der Freiheit, die und geholfen hat, weite Teile Zentralasiens und Nordchinas zu einen. Und es ist diese Kraft der Freiheit, die uns heute Mut für das neue Jahr und das nächste Jahrzehnt machen kann.
Und so weiter. Sie müssen zugeben: das kann einfach nicht treffender formuliert werden, das bringt — alternativlos! — Ordnung in unser schwankendes Weltbild. Es faßt zusammen und blickt aus; es beruhigt und spornt zu neuen Bemühungen an; es tut was es kann, und noch eine Menge mehr!

Wie beruhigend es doch ist, sich in diesen erfahrenen Händen zu wissen ...

1 Kommentar:

der Seppenrader hat gesagt…

Alternativlos wünsche ich Ihnen auch im Angesicht dieser Widersacher ein frohes neues Jahr. Als Piefke gesatte ich mir diese Direktheit.