Montag, 10. September 2012

Wer Weimar sät, wird Hitler ernten

Das ist kein Wunsch, sondern eine Befürchtung. Nein, vielmehr: eine Gewißheit. Wie die Gelddruckmaschine EZB die Reichsbank der 1920er-Jahre imitiert, die gegen »Reichsschatzwechsel« (denen ein durch den Weltkrieg längst inexistenter Reichsschatz zugrundelag) Banknoten druckte, indem sie für inexistente »Sicherheiten« von Südländern digital die Milliarden rausschiebt, genauso imitiert unsere Politik auf EU-Ebene und auf »nationalstaatlicher« Ebene (die längst in »Satrapie-Ebene« umbenannt werden sollte) Weimarer Verhältnisse: die — ohnehin schon längst in der Minderzahl befindlichen — demokratisch legitimierte Regierungen werden von den Funktionärscliquen Brüssels entmachtet und gegängelt, indem der Rechtsstaat und die Verbindlichkeit von Verträgen gezielt ausgehöhlt werden, indem durch Panikmache und unverhohlene Pression »Expertenregierungen« an die Macht geputscht werden (siehe Italien), die nichts anderes als die genehmen Exekutoren des wirklichen Zieles dieser Aktionen sein sollen: ein »unumkehrbar« scheindemokratisches Europa zu schaffen, in dem selbstergänzende Funktionärsklüngel ohne lästige demokratische Kontrolle direkt von Brüssel aus durchregieren können. Von der Glühlampe bis zum Rauchverbot. Von der Gentechnik bis zur Gurkenkrümmung, von der Steuerhöhe bis zur (noch) zulässigen Meinungsäußerung.

Wenn hinter vorgeschobenen privatrechtlichen Eigentumsverhältnissen eine staatlich gelenkte Wirtschaft betrieben wird, und gleichzeitig hinter Abstimmungsfarcen beinharte (wenngleich geschickt durch Wieselwörter wie »Antidiskriminierung«, »sozial«, »nachhaltig« getarnte) Diktatur ausgeübt wird, dann ist längst die Grenze zu dem System überschritten, das in der Politikwissenschaft gern als »Faschismus« bezeichnet wird. Wenn es einmal so weit ist, dann fehlt nur mehr ein Führer, um die Sache komplett auf Schiene zu setzen. Bisher hat sich freilich — wenn man sich die Brüsseler Schießbudenfiguren à la Barroso oder van Rompuy so ansieht — freilich noch keiner dazu angeboten. Wird aber wohl kommen. Jedes Vakuum wird gefüllt, erst Recht ein Machtvakuum an der Spitze einer Funktionärsdiktatur. Rußland bekam seinen Stalin, die EU wird vielleicht ihre Merkel bekommen (oder, noch schlimmer: ihren Schäuble).

Wer das für übertriebene Befürchtungen hält, der möge einmal versuchen, in einem (angeblichen) Entscheidungsgremium, also einem Parlament oder einer Regierung, etwas gegen die Brüsseler Eurokratie zu unternehmen. Es wird ihm nicht gut bekommen. Und Kritik an den lokalen Vollzugskräften der Brüsseler Richtlinien ist auch nicht mehr zu empfehlen. Wer's nicht glaubt, kann ja Herrn Dr. Sarrazin oder Frau Prof. Höhle fragen. Die man wenigstens noch fragen kann, weil sie einfach zu prominent waren, um sie so zu ächten, daß man sich selbst das besser nicht mehr trauen sollte. Denn weniger prominente Kritiker der Eurokratisierung werden längst schon so nachhaltig ausgegrenzt, daß nur tollkühne Abenteurer von der Tatsache ihrer Existenz Kenntnis zu nehmen wagen. Mittlerweile ist solches nämlich circa so ratsam, wie zu Zeiten Stalins Geburtstagsgrüße an Leo Trotzkij zu senden ...

4 Kommentare:

Zaungast hat gesagt…

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Alles in allem müssen wir - gerade als von ganzem Herzen überzeugte Europäer - inzwischen
dem britischen Außenminister William Hague zustimmen, der am 28.09.2011 gegenüber dem
Polit-Magazin The Spectator äußerte:

„Es war Wahnwitz, dieses System zu schaffen. Jahrhundertelang wird man darüber
als eine Art Denkmal kollektiver Dummheit schreiben.“

und fügen hinzu: Das Eurosystem hat versagt, da vor allem die deutsche Politik und die
Mehrzahl der deutschen Politiker versagt haben.

Der „Rettungsversuch“ mittels ESM führt
nun direkt in den politischen und wirtschaftlichen Abgrund Deutschlands.
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Aus dem Schreiben des BdSt vom 6.2.2012 an Dr. Weidmann

http://www.target-2.de/up/datei/buba_endfassung_06.02.2012_2.pdf

Ein exzellentes Schreiben!

Volker hat gesagt…

The Magic Tricks of Mario Draghi
"Es wird ein Hintertürchen geöffnet, durch das die EZB in großem Umfang europäische Staatsschulden monetarisieren kann. Wenn sie eine europäische Regierung sind und Probleme bei der Geldaufnahme haben, dann müssen sie nur Anleihen ausgeben, die von lokalen Banken gekauft werden und danach direkt bei der EZB als Kollateral für neue EZB-Euros hinterlegt werden.
Das ist der wirkliche Kartenspielertrick des Mario Draghi. Die Sterilisierung der Anleihekäufe ist nur ein Ablenkungsmanöver. Die neuen Bestimmungen für Kollateral schaffen das Potential für unbegrenztes Gelddrucken.
"

Wenn das so ist, hat Henkel recht: Aus. Aus. Das Spiel ist aus

Zaungast hat gesagt…

Ich wundere mich und kann es nicht verstehen, daß sich Deutschland das alles gefallen läßt. Deutschland wird über die EZB ausgeplündert und wehrt sich nicht.

Alleine mit den Target-2-Forderungen sind 800 Mrd. weg. Einfach weg. Prof. Sinn: "Das Geld ist weg". Das sind pro Deutschen, vom Säugling bis zum Greis, 10.000 Euro pro Nase. Und jeden Monat kommen xx Mrd dazu.

Es ist auch eine Schande und ein Wahnsinn, daß Österreich hier auf Seite der Schweineländer gegen Deutschland und gegen seine eigene österr. Bevölkerung mitstimmt.

Was hier getrieben wird, wäre in früheren Zeiten vermutlich standrechtlich als Hochverrat abgeurteilt worden. Es ist zum Verzweifeln.

Anonym hat gesagt…

Lieber Herr Le Penseur,
ich vergleiche ungern die nachkrieglichen Entwertungen oder Zwangshypotheken mit dem heutigen Geschehen. Ersteres waren Folgen verzweifelten Kriegsringens gegen die Weltbeherrschungsangriffe der Hochfinanz. Die finanziellen Folgen und auch der Versuch der Umverteilung könnte man daher noch nachvollziehen.

Die heutigen Raubzüge und Enteignungsdekrete jedoch finden im tieftsten Frieden statt - und vor den Augen einer "aufgeklärten" und (potentiell) bestinformierten Öffentlichkeit. Hierzu fallen mir keine Parallen aus der Weltgeschichte ein ...

MfG Kreuzweis