Freitag, 24. Februar 2012

IM Erika bittet um Verzeihung

Wofür? Hat sie denn was angestellt? Nun ja, ihre Vorgangsweise in der »Affäre« Wulff, ihre orientierungslose Hilflosigkeit bei der Euro-Krise, ihre liebedienerische Unterstützung Brüsseler Oligarchien, ihre rückgratlose Exekution irgendwelcher Handlungsanweisungen aus Amerika, ihre ... also: Gründe für sie, um Verzeihung zu bitten, gäb's fürwahr genug!

Aber nein — sie bittet die Angehörigen von Opfern angeblicher NSU-Morde um Verzeihung, daß deutsche Behörden nicht sofort daran gedacht haben, daß da wohl nur die pöhsen Nazis dahinterstecken könnten. Da bekanntlich Kriminalität unter Ausländern und »Mitbürgern mit Migrationshintergrund« etwas so seltenes, geradezu nie dagewesenes ist, daß es quasi im Hintergrundrauschen der Kriminalstatistik untergeht. Oder so ähnlich.

Dann darf sich freilich jeder ein bisserl, pardon, verarscht vorkommen durch diese Wortwahl: die Angehörigen der Opfer ebenso wie alle Bewohner Deutschlands, die dadurch gewissermaßen in ein Kollektivschuldbekenntnis vergattert werden. Wo es in Wirklichkeit bloß um ein weiteres Mosaiksteinchen im immer lückenloseren Design linker Deutungshoheit politischer Meinungen geht.

Selbst ein ausgewiesener IM-Erika-Fan wie Zettel findet ihre Wortwahl verfehlt. Obwohl, wie er schreibt, die besagte Gedenkfeier »richtig, ja notwendig« gewesen wäre. Nun, darüber kann man durchaus anderer Ansicht sein. Insbesondere, da hier über kriminalistische Windeier gegackert wird, denn es handelt sich dabei um Entschuldigungen wegen angeblich rechtsextremistischer Taten, bei denen die Annahme ihrer Begehung durch Rechtsextremisten schon ein erhebliches sacrificium intellectus voraussetzt (ebenso umfassend wie amüsant zusammengefaßt nachzulesen auf Politplatschquatsch).

Oder — das wäre natürlich auch eine Möglichkeit — IM Erika hätte tatsächlich Gründe, die Angehörigen der Opfer und v.a. die Bevölkerung insgesamt um Verzeihung zu bitten — wenn auch aus ganz anderen Gründen, als den vorgeschützten. Weil sie nämlich als leitendes Staatsorgan für das Fehlverhalten anderer Staatsorgane politisch einzustehen hätte. Nun, dafür spricht in der Tat inzwischen einiges. Die gleichgeschalteten Meinungsäußerungen in der Systempresse jedenfalls ebenso, wie so seltsame Dinge, daß da z.B. der BKA-Chef nicht in Pension geht, etc. ...

Nun, wir werden ja sehen. Sofern der Nebel sich einmal lichtet.

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